1,2,3,4,5,6,7 wo sind all die Vögel geblieben ?
Vögel sind Nachfahren der Dinosaurier und älter als die Menschheit. Doch überall auf dem Land verschwinden sie. In Deutschland ist die Zahl der Feld- und Wiesenvögel in 30 Jahren um mehr als die Hälfte gesunken, in Frankreich um 38 Prozent. Betroffen sind auch Kiebitze, Feldlerchen und Rebhühner. Die britische Vogel-Bloggerin Mya-Rose Craig hat sich auf eine Spurensuche nach den Ursachen gemacht und dabei Wissenschaftler, Landwirte und den US-Bestsellerautoren und Vogelbeobachter Jonathan Franzen getroffen.
Vermisst – Wo sind die Vögel? | Doku | ARTE
An der Universität von Exeter haben Wissenschaftler einen europaweiten Rückgang der Vögel seit 1980 um 421 Millionen Tiere festgestellt. Statt vier Vögeln pro Einwohner gibt es heute nur noch drei oder weniger. Ein Besuch bei der französischen Vogelkoryphäe Frédéric Jiguet zeigt: Es sind vor allem die Feld- und Wiesenvögel, die verschwinden. Diese Vogelgruppe lebt dort, wo früher Kühe auf Weiden standen und Bauern auf Äckern Korn anbauten. Es gab genug Kräuter und Insekten, von denen Vögel sich ernähren konnten. Heute sind Landwirte oft gezwungen, industriell zu wirtschaften und mit Pestiziden und Herbiziden zu arbeiten. Die Untersuchungen der Wissenschaftler machen deutlich, welche dramatischen Folgen, diese Art der Landwirtschaft hat. Der Filmemacher Heiko De Groot vermittelt in seiner Dokumentation eindrücklich, wie die intensivierte Landwirtschaft das Vogelsterben verursacht und welche Bedeutung Vögel für das Überleben der Menschen haben.
Veränderungen in unseren Naturräumen!
- landwirtschaftliche Flächen werden so intensiv bewirtschaftet, dass kaum Futter für Vögel übrigbleibt
- Herbizide wie Glyphosat vernichten alle Unkräuter
- Neonicotinuide vernichten alle Insekten und Bodenlebewesen
- die tiefe Bodenbearbeitung wie pflügen vernichtet die Bodenlebewesen wie Würmer, Asseln, Springschwänze u.s.w.
- Stilllegungsflächen fehlen, in denen die Insekten ihre komplette Entwicklung vollziehen können
- Hecken fehlen auf den Äckern als Nahrungslieferanten für Vögel, für Nistplätze, Erosionsschutz, Wanderungswege, Necktarspender für Insekten
- die Kiefermonokulturen bieten kaum Nahrung und Lebensraum für Tiere
- in unsere Gärten wachsen oft nur Rasen und Koniferen, das ist für Tiere wie eine Wüste
- immer mehr Flächen werden versiegelt für Bebauung und Straßenverkehr
- durch das Sinken der Grundwasserspiegel haben wir fast alle Oberflächengewässer wie Teiche, Gräben und kleine Seen verloren, dort sind komplette Ökosysteme zusammengebrochen
Was dringend passieren muss
- große Fensterflächen, Brüstungen, Bushaltestellenverkleidungen, Bahnhöfe, Flughäfen nur aus Vogelschutzglas (viele Millionen Vögel verenden jährlich an Glasflächen)
- Hauskatzen Vermehrung eindämmen, ein Freigänger erlegt ca. 25 Vögel in Jahr
- wenn die Jungvögel ausfliegen, Katzen 2 Wochen nicht rauslassen
- Das Paderborner Model für den Artenschutz in Gemeinden und Städten umsetzen!
- unnütze Versiegelungen zurückbauen
Deine Meinung zählt
Beteilige dich in deinem Naturraum zum Schutz der Arten und zähle vom 06-08. Januar 2023 bei der „Stunde der Wintervögel“ mit.
Du möchtest mitmachen! dann meldet dich doch über unsere Naturhotline 033631-409551 oder schreibt uns (umwelt-natur-arten@umwelt-natur-arten@nabu-scharmuetzelsee.de)