Nicht nur der Plastikmüll gefährdet Wildtiere
– Die Fakten
Abfall ist in unserem Alltag omnipräsent und hat sich in den vergangenen Jahren rasch – so scheint es – in allen Bereichen unseres Planeten ausgebreitet. Strände, Wiesen, Wälder, Ozeane, die noch immer kaum erforschte Tiefsee, die Luft um uns herum – überall wurde Plastikabfall in verschiedenen Formen und Ausprägungen gefunden. Aber auch an Land ist das Abfall-Problem präsent und muss ernst genommen werden.
Doch auch an Land sind Wildtiere bedroht.
Plastikmüll wird massenweise in Wäldern entsorgt und besonders im Sommer sind auch Wiesen und Parks gesäumt von Müll, den Menschen nach Grill- und Picknickausflügen zurücklassen.
Vögel verheddern sich mit ihren dünnen Beinen in Plastikmüll und können sich allein nicht wieder befreien. Andere Wildtiere fressen den Müll, an dem noch Lebensmittelreste haften. Und größere Vögel nutzen Plastikfolien zum Bau ihrer Nester, was diese wasserundurchlässig macht und dazu führt, dass die Jungen bei starkem Regen in den Nestern ertrinken.
Inzwischen wurde Mikroplastik sogar in Honig gefunden. Zwar sind die Imker hieran zu einem großen Teil selbst Schuld, da sie Styropor zur Wärmeisolierung der Stöcke nutzen und Beuten aus Plastik statt Holz und Wachs verwenden. Doch auch das Mikroplastik in der Luft spielt eine Rolle bei dem Plastikeintrag in Honig. Dünne Plastikfasern fliegen überall in der Luft herum. Sie stammen unter anderem aus Teppichen und Fleecestoffen und gelangen beispielsweise durch das Trocknen im Wäschetrockner vermehrt in die Luft. Dort können sie sich im Fell der Bienen genauso festsetzen wie Pollen. Die Bienen transportieren sie so mit in ihren Stock und verarbeiten sie mitsamt der Pollen zu Honig. Die Menge des Plastiks im Endprodukt ist dabei äußerst gering. Dennoch zeigt dieses Beispiel, wie weit Plastik in unsere Umwelt vordringt.
Mikroplastik in deutschen Flüssen
Eine aktuelle Studie, bei der die Flusssysteme von Rhein und Donau an 25 Stellen unter die Lupe genommen wurden, hat ergeben, dass in jedem der getesteten Gewässer Mikroplastik enthalten ist. Es gelangt zum Beispiel durch Synthetikfasern aus unserer Kleidung beim Waschen in die Gewässer, da die Filtersysteme der Kläranlagen die feinen Partikel nicht aufhalten können. Hinzu kommt großer Plastikmüll, der sich durch mechanische Einflüsse schrittweise in kleine Plastikteile zersetzt. Nicht zu vergessen sind außerdem Mikroplastikpartikel in Kosmetika, die ihren Weg direkt über das Abwasser in die Flüsse finden. Selbst moderne Filteranlagen können dem Mikroplastikproblem nicht ausreichend begegnen und so gelangt das Plastik auf Umwegen langfristig auch in unser Trinkwasser.